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Alfred Borchardt

Birthdate:
Birthplace: Schönberg, Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
Death: December 16, 1942 (72)
Ghetto Theresienstadt, Czechia (Czech Republic) (Holocaust)
Immediate Family:

Son of Isaac Isidor Borchardt and Emma Borchardt
Husband of Clara Borchardt
Father of Isaac Theodor Borchardt; Louise Wartelski and Hans Borchardt
Brother of Anna Kaufmann - Bergmann; Richard Borchardt and Henry Borchardt

Occupation: Kaufmann / Commissioner / Language teacher
Managed by: Thomas Föhl (c)
Last Updated:

About Alfred Borchardt

Deported on Transport VI/1 from Hamburg, to Theresienstadt
15 ביולי 1942
פטירה 16 בדצמ’ 1942

 Ghetto Theresienstadt, Litoměřice District, Ústí nad Labem Region, Czech Republic

Source: http://db.yadvashem.org/names/nameDetails.html?itemId=3784283&langu...
Source: http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=10944458

Eintrag im »Gedenkbuch« des Bundesarchivs:

Borchardt, Alfred geboren am 30. Oktober 1870 in Schönberg / - / Mecklenburg wohnhaft in Hamburg

Deportationsziel: ab Hamburg 15. Juli 1942, Theresienstadt, Ghetto

Todesdatum/-ort: 16. Dezember 1942, Theresienstadt, Ghetto

cf.: http://www.stolpersteine-hamburg.de/en.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=1981

Alfred Borchardt (1870–1942) stammte aus einer jüdischen Familie in Mecklenburg. Er wurde in Schönberg als ältestes der vier Kinder von Isaac Isidor Borchardt (1840–1892) und Emma, geborene Ascher (1843–1924), geboren. Die Familie lebte seit Mitte der 1870er-Jahre in Hamburg, wo die beiden jüngsten Geschwister Alfreds zur Welt kamen. Borchardt wurde Kaufmann in Hamburg und handelte mit Lacken, Farben und Schiffsausrüstung. Er heiratete die in Hamburg geborene Clara Wittmund (1875–1944), mit der er drei Kinder hatte (Isaac Theodor (1900–1941), Louise (1901–1941), Hans (1908–1941)). Die Borchardts wohnten, allerdings nicht ohne familiäre Unterstützung, gutsituiert in einer Vier-Zimmer-Wohnung in der Feldstraße 58. Sein jüngerer Bruder Richard war Reeder und seit 1926 Inhaber der Fairplay Schleppdampfschiffsreederei im Hamburger Hafen. Bis 1933 waren die Borchardts erfolgreiche Kaufleute und gehörten zu den geachteten jüdisch-bürgerlichen Familien Hamburgs.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten und der beginnenden sozialen wie wirtschaftlichen Ausgrenzung und Verfolgung von Juden, musste auch Alfred Borchardts Familie den Handel und später die Wohnung aufgeben. Nach mehreren Umzügen lebte sie schließlich in einem der sogenannten Judenhäuser in einer Ein-Zimmer-Wohnung. Alfred Borchardt finanzierte den Lebensunterhalt seiner Familie fortan wohl vor allem durch Englischunterricht, den Juden in Vorbereitung auf ihre Auswanderung bei ihm belegten. Durch einen zweijährigen London-Aufenthalt nach der Schule beherrschte er die englische Sprache. Außerdem erhielt die Familie finanzielle Unterstützung durch Angehörige, beispielsweise vor 1933 durch Richard Borchardt und später auch durch den Sohn Theodor, der als erster Maschinist bei verschiedenen Hamburger Reedereien tätig war.
https://juedische-geschichte-online.net/beitrag/matthes_ewald-verbo...

Über Alfred Borchardt (Deutsch)

Eintrag im »Gedenkbuch« des Bundesarchivs: Borchardt, Alfred geboren am 30. Oktober 1870 in Schönberg / - / Mecklenburg wohnhaft in Hamburg Deportationsziel: ab Hamburg 15. Juli 1942, Theresienstadt, Ghetto Todesdatum/-ort: 16. Dezember 1942, Theresienstadt, Ghetto cf.: http://www.stolpersteine-hamburg.de/en.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=1981

Alfred Borchardt war wohnhaft in Hamburg, Hansastrasse 64 (Jahr 1939).

Alfred Borchardt wurde als ältestes Kind des Kaufmanns Isaak Borchardt (geb. 11.9.1840, gest. 19.11.1892) und seiner Frau Emma, geb. Asher (geb. 2.10.1843) in Schönberg/Mecklenburg am 30.10.1870 geboren. Zur Familie gehörten auch die Schwester Anna Borchardt, verh. Kaufmann (geb. 7.10.1872 in Schönberg) sowie die beiden jüngeren Brüder Richard (geb. 23.2.1875) und Henry (geb. 24.12.1881), die beide in Hamburg zur Welt kamen, nachdem Alfred Borchardt mit seiner Ehefrau Clara (geb. 29.3.1875 in Hamburg) mit den beiden erstgeborenen Kindern von Schönberg/Mecklenburg nach Hamburg übergesiedelt war.

Alfred Borchardt besuchte die Israelitische Freischule von 1815. Das Konzept orientierte sich an der deutschen Reformpädagogik, wollte die Schüler auch auf handwerklichem Gebiet fördern und ihnen einen undogmatischen Zugang zu ethischen Grundprinzipien der Religion ermöglichen. Nachdem zunächst nur jüdische Schüler aufgenommen wurden, wurde die Schule unter dem langjährigen Leiter der Schule Anton Rée 1852 für christliche Schüler geöffnet und so zu einer sog. Simultanschule, d.h. zu koedukativem, konreligiösem und sozial durchmischtem Unterricht, um so soziale Benachteiligungen auszugleichen. 1880 war die Schule mit 680 Schülern die größte Schule Hamburgs. Ab 1890 hieß sie offiziell "Stiftungsschule von 1815". Das Schulgebäude liegt auf dem Zeughausmarkt und ist in der für Fritz Schumacher bekannten typischen Rotklinkerbauweise errichtet. (Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude nicht zerstört und beherbergt heute die Anna-Siemsen Schule, Gewerbeschule für Bekleidung.) Nachzuweisen ist, dass Alfred Borchardt hier im Schuljahr 1885/86 die Klasse I, 2 und im Schuljahr 1886/87 die Klasse I, 1 besuchte. Er legte Ende des Schuljahres 1886/87 die Schlussprüfung ab, die als sog. Einjähriges (Mittlere Reife) galt. Alfreds jüngerer Bruder Richard ging zu dieser Zeit in die Klasse IVb der gleichen Schule und absolvierte im Schuljahr 1890/91 die Schlussprüfung. Anschließend ging Alfred Borchardt für zwei Jahre nach England und lernte die Sprache fließend.Alfred und Clara Borchardt heirateten am 19.5.1899 in Hamburg. Als Wohnsitz ist auf der Heiratsurkunde die Carolinenstr. 11 verzeichnet. Zum Zeitpunkt der Heirat arbeitete Alfred Borchardt als Handlungsgehilfe und Kaufmann, später machte er sich selbständig und handelte mit Artikeln für Werft-, Schiffs- und Maschinenbedarf. Sitz seiner Firma war laut Adressbuch Stubbenhuk 32 in der Nähe des Hamburger Hafens. Als Privatadresse wird auf der Kultussteuerkarte der Jüdischen Gemeinde Hamburgs die Feldstr. 58, ab 1934 der Papendamm 24 genannt. Dort lebte die Familie in einer 100 qm großen 4-Zimmerwohnung. Das Gebäude gehörte zum Besitz des Louis-Levy-Stift, einer Stiftung, die bedürftigen Menschen Wohnraum zur Verfügung stellte. Bis 1938 wohnten im Papendamm 24 zeitweise auch Alfreds Bruder Henry, seine Tochter Louise (bis diese mit ihrem Mann Willi Wartelsky in dessen Heimat Danzig zog), sowie die Söhne Isaak Theodor und Hans.

1938 erhielt Alfred Borchardt am 20.7.1938 ein Besuchervisum für England, das bis zum 1.10.1940 Gültigkeit hatte. Er wollte in London mit seiner Schwägerin Lucy Borchardt, der Ehefrau seines bereits 1930 verstorbenen Bruders Richard (geb. 10.12. 877 in Hamburg, verst. 4.2.1969 in London) in Verbindung treten.

Alfred Borchardt wollte die Situation für eine mögliche Emigration eruieren und um finanzielle Unterstützung bitten. Doch er wurde im Mai 1940 vor seiner Reise in Amsterdam aufgegriffen, unmittelbar nachdem die deutschen Truppen die Niederlande besetzt hatten. Ab sofort galten hier die gleichen Gesetze und Verordnungen wie im Deutschen Reichsgebiet. Der Kennkartenzwang für Juden wurde am 23.7.1938 in Verbindung mit der Verordnung über Kennkarten eingeführt.

Alfred Borchardt hatte es unterlassen, beim deutschen Generalkonsulat in Amsterdam unaufgefordert auf seine "Eigenschaft" als Jude mit seiner Kennkarte (Nr. B 040044), die am 9.3.1939 in Hamburg ausgestellt worden war, hinzuweisen. Der Strafbefehl vom 8.7.1940 sah eine Geldstrafe von 50 RM, beziehungsweise 10 Tage Haft, vor. Mit dem Argument, er habe in Unkenntnis gehandelt, da er glaubte, dass nur bei den Behörden innerhalb des Deutschen Reiches der Hinweis auf Kennkarte und Kennnummer notwendig sei, wurde auf Grund seines Einspruchs die Strafe auf 25 RM beziehungsweise 5 Tage Haft reduziert. Alfred Borchardt zahlte diesen Betrag in kleinen Raten von 2 bis 5 RM bei der Gerichtskasse in Hamburg ein. Die letzte Zahlung erfolgte am 24.6.1941. So scheiterte der Versuch, seine Schwägerin in London zu erreichen und er gab den Gedanken an eine Emigration auf.

Alfred Borchardt und seine Frau Clara wurden am 15.7.1942, nachdem sie die letzten Monate 1942 im "Judenhaus" Durchschnitt 1 gelebt hatten, nach Theresienstadt deportiert. Alfreds Transportnummer war IV/1 Nr. 106, die seiner Frau war IV/1 Nr. 108. In euphemistischer Weise wurde dieses Lager als Altersghetto bezeichnet, doch dort herrschten katastrophale Verhältnisse: Totale Enge, Überfüllung, schlechteste hygienische Bedingungen, mangelnde medizinische Versorgung, sowie Unterernährung und Hunger, sodass viele Juden bereits kurz nach ihrer Ankunft im Ghetto starben.

In Theresienstadt wohnten Clara und Alfred Borchardt in der Langegasse 12, Alfred starb bereits am 16.12.1942. Clara lebte nach seinem Tod mit ihrer Schwägerin Anna Kaufmann zusammen, nachdem deren Mann Karl Kaufmann am 12.8.1942 verstorben war. Anna Kaufmann verstarb am 16.1.1943 und Clara Borchardt am 18.3.1944. Vor dem Haus Papendamm 24, wo das Ehepaar Borchardt von 1935 bis 1938 wohnte, erinnern an sie zwei Stolpersteine.

Das gesamte Mobiliar und der Hausrat Clara und Alfred Borchardts wurden nach dem Zwangsumzug in eine 1-Zimmerwohnung im "Judenhaus" im Auftrag der Gestapo am 15.10.1942 vom Aktionshaus W. C. H. Schopman und Sohn für 942 RM zugunsten des Deutschen Reiches versteigert.

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Alfred Borchardt's Timeline

1870
October 30, 1870
Schönberg, Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1900
March 17, 1900
Hamburg, Germany
1901
April 23, 1901
Hamburg, Germany
1908
February 19, 1908
Hamburg, Germany
1942
December 16, 1942
Age 72
Ghetto Theresienstadt, Czechia (Czech Republic)